BLOG
Das gesündeste Bett der Welt
Marketingslogans wie „das gesündeste Bett der Welt“ oder „das beste Bett der Welt“ suggerieren den Kunden, dass sie es tatsächlich mit entsprechend großartigen Schlafsystemen zu tun haben. Aber ist das auch wirklich so? Was bedeuten die Aussagen „das beste…“ und „das gesündeste…“ wirklich?
Wenn man ehrlich ist, versteht man unter „das Beste“ einen Allgemeinplatz ohne wirklich Wertung oder Inhalt. Alles kann „das Beste“ sein, je nachdem wer das wie interpretiert. Und bei „das Gesündeste“ kann man sowohl auf die Idee kommen, dass das Bett selbst gesund ist – das ist jedoch Unsinn, weil es ein Gegenstand ist – oder, dass das Bett eine gesundheitliche Auswirkung auf den darin Schlafenden hat.
Letztere Erkenntnis kann korrekt sein und die folgenden Ausführungen sollen in aller Kürze erklären, ob und wie ein Bettsystem positive Auswirkungen auf den gesunden Schlaf und die Gesunderhaltung des darin Schlafenden haben kann.
Ein Bettsystem besteht in der Regel aus einem Bettgestell, einem Lattenrost, der Matratze sowie Bettdecken und Kissen. Schauen wir uns diese Elemente unter dem Gesichtspunkt der Gesunderhaltung einmal näher an.
Das Bettgestell: dieses besteht meistens aus Metall, Kunststoff, Spanholzplatten oder Massivholz. Zudem gibt es noch Wasser- und Luftbetten. Unter Gesundheitsaspekten betrachtet, sollten das Bettgestell und der Bettrahmen aus Massivholz bestehen. Denn je mehr Naturstoffe im Schlafzimmer verbaut sind, umso besser. Metallrahmen sollten ganz aus dem Schlafzimmer verschwinden, weil Metalle elektromagnetische Felder anziehen und der Schlafende somit des nachts dauerhaft mit Elektrosmog konfrontiert ist – zu einem Zeitpunkt, in dem der Organismus regenerieren muss. Außerdem können Metalle das natürliche Erdmagnetfeld verzerren, was ebenfalls Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Spanholzplatten, Kunststoffe und andere künstliche Materialien können zudem Schadstoffe ausdünsten, die dauerhaft eingeatmet langfristig zu Befindlichkeitsstörungen führen können.
Der Lattenrost: Es gibt davon unterschiedliche Arten, zum einen den einlagigen Lattenrost, dann den doppelseitigen Lamellenrost und die aus Tellerfedern bestehende Unterlage. Zudem gibt es noch motorbetriebene Rahmen, die eine Lageveränderungen mit Hilfe von Strom und Motorkraft erleichtern. Für welche Unterlage man sich entscheidet hat viel mit individuellen Wünschen und liegeergonomischen Notwendigkeiten zu tun. Aus gesundheitlicher Sicht ist auch hier wieder Naturholz allen anderen Materialien vorzuziehen. Auf Metalle, Motoren und Strom sollte möglichst verzichtet werden oder zumindest ein Netzfreischalter für Stromfreiheit in der Nacht sorgen.
Die Matratze: Ein fast unüberschaubares Angebot an unterschiedlichsten Matratzen für alle Preislagen beherrscht den Bettenmarkt. Es gibt natürliche Materialien, wie Naturlatex, Rosshaar, Kokos, Kapok, Schafswolle und Holzfederkerne aber auch künstliche Materialien, die für Schaumstoff- oder Gelschaummatratzen benötigt werden, sowie Metallfedern, die in Federkernmatratzen und Boxspringbetten verbaut werden. Gesundheitlich effektiv sind am ehesten natürliche Materialien; Metalle sollten aus den zuvor genannten Gründen völlig vermieden werden. Schaumstoffe können aus liegeergonomischer Sicht sinnvoll sein, wenn sie keine Schadstoffe und Gerüche ausdünsten. Ob die Matratze aus mehreren Zonen besteht, über Pyramidenkegel verfügt, Schultereinsenkungen oder ähnliche Features hat, ist überwiegend für die Liegeergonomie bzw. die Orthopädie der Wirbelsäule von Interesse, d.h. die Auswahl der gesundheitlich am besten geeigneten Matratze sollte immer ein Zusammenspiel mit der Unterlage sein und durch ausgiebiges Testen und Probeschlafen erfolgen. Aus gesundheitlichen Gründen sollten zudem folgende Eigenschaften beachtet werden: perfekte Anpassung an Körper und Lattenrost, gute Durchlüftung, Nachhaltigkeit, punkt- & rückstellelastisch, Förderung der Blutzirkulation, antimikrobiell, geräuschfrei, guter Feuchtigkeitsabtransport, Wärmeisolation, Langlebigkeit, leichte Reinigung, atmungsaktiv, milbenresistent, keine Ausdünstungen, Druckstellen vermeidend, hygienisch, nicht zu schwer, antistatisch, keine Veränderung des Erdmagnetfeldes u.a.m.
Das Kopfkissen: Aus orthopädischer Sicht haben 80 x 80 cm große Kissen nichts mehr im Bett verloren. Die Empfehlung geht zu den Maßen 80 x 40 cm. Zudem ist es gerade für Kopfkissen wichtig, dass sie möglichst aus Naturmaterialien, wie Baumwolle, Naturlatex, Schafschurwolle, Hanf u.a. bestehen. Denn der Kopf liegt die ganze Nacht darauf und schwitzt, was dazu führt, dass Feuchtigkeit ins Kissen abgegeben wird, aber umgekehrt auch Schadstoffe direkt an den Kopf gelangen können. Zudem ist auf die korrekte Ergonomie des Hals-Nackenbereiches zu achten. Ein Kopfkissen sollte immer in Abhängigkeit von Körpergröße und Gewicht ausgewählt werden sowie im Zusammenspiel mit der Matratze, damit es keine negativen Effekte auf den gesunden Schlaf und die Erholung durch beispielsweise unphysiologisches Abknicken des Kopfes im Schlaf gibt.
Die Bettdecke: Auch hier gilt die Feststellung, dass möglichst nur Naturmaterialien oder naturnahe Stoffe, wie Maisstärke und Zellulose, verwendet werden. Zudem ist dafür zu sorgen, dass ein optimaler Klimaaustausch erfolgen kann und die Decke im Sommer nicht zu warm und im Winter nicht zu kalt ist. Darüber hinaus ist die korrekte Größe der Bettdecke wichtig, denn raushängende Füße bei einer zu kurzen Decke können zu nächtlichem Aufwachen führen.
Neben der Tatsache, dass für ein „gesunderhaltendes Bett“ die korrekte Auswahl der Materialien von äußerster Wichtigkeit ist, sind aber noch weitere Rahmenbedingungen zu beachten, die direkt mit dem Bett in Verbindung stehen.
So sollte darauf geachtet werden, dass das Bett in einem Schlafzimmer steht, in dem so wenig wie möglich Kunststoffe vorhanden sind. Also keine Kunstfaserteppiche oder Kunstfasergardinen, denn die verursachen antistatische Effekte, die sich negativ auf den Schlaf auswirken können.
Zudem sollte man darauf achten, dass man im Schlaf möglichst nicht mit Elektrosmog konfrontiert wird. Das bedeutet, dass man nieder- und hochfrequente Strahlung vom Organismus fernhalten sollte, um die Regeneration nicht negativ zu beeinflussen. Natürlich empfiehlt es sich vorab, die Strahlenbelastung mit geeigneten Messinstrumenten zu ermitteln. Wenn zu hohe Werte erkannt werden, kann man mit Abschirmmaterialien, wie Baldachinen, Farbe, Gardinen, Matten u.a. Abhilfe schaffen. Hilfreich ist zudem das nächtliche Abschalten von Strom, WLAN und Bluetooth durch beispielsweise einen Netzfreischalter. Die hohe Kunst der Abschirmung erfolgt durch einen Faraday´schen Käfig, in welchen man das Bett stellt. Hier gibt es inzwischen Hersteller, die hochwirksame und zudem wohnlich attraktive patentierte Faraday´sche Möblierungen, bestehend u.a. aus Naturfasern, entwickelt haben.
Natürlich lässt sich ein Bett zudem mit Schlafgadgets aufrüsten, beispielsweise Sensoren, die die Schlafarchitektur messen, Technologien, die die Raumluft keimfrei machen, Materialien, die den Staub binden oder medizinische Produkte, die die Durchblutung fördern, die eingeatmete Luft optimieren oder für Entspannung sorgen. Wobei man bei deren Einsatz immer auf möglichst hohe Abschirmung gegen Elektrosmog achten sollte.
Fazit: Erst wenn das Zusammenspiel zwischen gesundheitsorientierten Materialien (Bettgestell, Lattenrost, Matratze, Kissen, Decke) und gesundheitsfördernden Technologien stimmt und das Bett in einem Raum steht, der Elektrosmog- und schadstofffrei ist sowie gut durchlüftet, dunkel und ruhig, kann man aus Sicht des Autors vom „gesündesten Bett der Welt“ sprechen, weil es den gesunden Schlaf und damit die Gesundheit insgesamt deutlich fördert. Gleichzeitig ist diese Schlafstätte dann auch marketingtechnisch gesehen das „beste Bett der Welt“.
Hypnose gegen Schlafstörungen
Chronobiologie – die Wissenschaft von der Zeit in lebenden Systemen
Die Schlafdiagnose des Schlafcoaches
Wasser und Luft - Energiebooster für gesundes Schlafen
Schnarchen, Gravity-Schlaf und Zungenmuskelstimulation
Schlafhygiene im Schlafzimmer
Gesund schlafen mit dem passenden Kopfkissen
Musik zum Einschlafen?
Neurotechnologien hilfreich bei Ein- und Durchschlafstörungen?
Schlafoptimierung durch NEM?
Nacken- und Rückenschmerzen im Schlaf - was tun?
Entspannt einschlafen - erholt aufwachen!
Besser schlafen mit BEMER
Baubiologie im Schlafzimmer
Kulturgeschichte des Schlafes - von der Antike bis zur Moderne